Allgäu – Galltür – Uinaschlucht – Vinschgau:

Termine 2024 / 11.09 – 17.-09

Termine siehe Webseite von Wilde-alpentouren.de

Diese Alpenüberquerung ohne Gepäck Allgäu – Vinschgau ist eine sehr gute Alternative zum klassischen Wanderweg über die Alpen. Nahe dran, aber weniger los ist der Weg vom Allgäu ins Vinschgau, ab und an wird es sogar einsam. Die Kurzfassung der Tour lautet: Mit zwei Sprachen in sieben Tagen, in vier Ländern, auf vier Gipfeln und einen 3.000er. Auf der Tour Allgäu – Vinschgau ohne Gepäck geht es von Pfronten aus wie im Flug in Richtung unseres ersten Ziels – dem Aggenstein. Von dort, an der Grenze zwischen Bayern und Tirol, erkennen wir bereits, was uns an den nächsten Tage erwartet. Es geht weiter ins Lechtal übers Paznauntal in die Schweiz nach Graubünden und schließlich nach Südtirol. Erlebe mit uns eine sehr abwechslungsreiche Tour, die durch die Einbindung eines Tages in der Schweiz nochmals kulturell deutlich dazu gewinnt. Spannend sind auch die Gipfelbesteigungen, die aber bis auf den Piz Lun auch ausgelassen werden können. Gerade vom Piz Davo Lais ist die Aussicht atemberaubend.

Tourinformationen Allgäu – Vinschgau ohne Gepäck

Wilde Alpentouren

Geplanter Ablauf Allgäu – Vinschgau ohne Gepäck

Tag 1 – Pfronten – Aggenstein – Grän
Wir treffen uns um 12:30 Uhr mit dem Wanderführer an der Breitenbergbahn in Pfronten. Mit der Bahn geht es hinauf bis zur „Aussicht ohne Grund“. Zunächst wandern wir auf einem breiten Forstweg bis kurz unterhalb der Nordwestflanke des Aggensteins (1.985 m). Dann geht´s in vielen Serpentinen steil hinauf und oben kurz seilversichert, aber nicht allzu schwierig, bis zum Gipfel. Bei guter Sicht sehen wir nicht nur die Ötztaler und Stubaitaler Berge, sondern auch das Appenzeller Land in der Schweiz. Wie weit der Blick ins Alpenvorland reicht, lässt sich nur erahnen. Vorbei an der Bad Kissinger Hütte (Pause gefällig?) wandern wir bis kurz vor die Sebenalpe und gelangen hinunter nach Grän. Dort werden wir abgeholt und es geht mit dem Bus nach Kaisers im Lechtal.
3,5 h – 550 m rauf / 850 m runter – 8 km

Tag 2 – Kaisers – Kaiserjochhaus – Pettneu
Sehr kurzer Transfer zum heutigen Startpunkt im Kaisertal. Durch das Tal wandern wir auf breiten Wegen bis zur Kaiseralpe. Von dort geht es auf einem schmalen Bergpfad steil durch lichten Bergwald und später aussichtsreich und flacher Richtung Kaiserjochhaus. Wir besteigen den Grießkopf (2.581 m) und kehren nach einer kurzen Gipfelrast im Kaiserjochhaus ein. Ab Ende Juni (je nach Winter) ist die Blumenpracht hier oben aufgrund der geologischen Verhältnisse sagenhaft. Die Vielfalt des Gesteins bringt eine Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzen zum Vorschein. Unsere Aussichtsterrasse verlassen wir und schlendern gemütlich nach Pettnau am Arlberg. Dort werden wir abgeholt und nach Galtür im Paznauntal gebracht.
5,5 h – 1.100 m rauf / 1.300 m runter – 12 km

Tag 3 – Galtür – Ritzenjoch – Heidelberger Hütte
Direkt von Galtür geht es zunächst rechts oberhalb des Flusses Trisana für ca. 1 h durch den Bergwald. Wir biegen ab Richtung Süden ins Lareintal. Der Weg ist zu Beginn noch ein ruppiger Fahrweg und nicht allzu steil. Jäh unterm Ritzenjoch (2.694 m) wird er jedoch zu einem schmalen Pfad und steilt deutlich auf. Das Ganze lohnt sich natürlich. Unterhalb der Nordwand des Fluchthorns (3.398 m) wird die Kulisse immer gewaltiger. Am Joch angekommen sehen wir bereits die gemütliche und komfortable Hütte – nun sind wir in Graubünden in der Schweiz. Nach ca. 2 km erreichen wir die Hütte.
5,5 h – 1.050 m rauf / 500 m runter – 15 km

Tag 4 – Heidelberger Hütte – Piz Davo Lais – Ardez
Durch das Fimbatal wandern wir unterhalb des mächtigen und dunklen Fluchthorns hinauf zum Fuorcla Davo Dieu (2.806 m). Bis zum Piz Davo Lais ist es von hier aus nicht mehr weit. Weglos aber relativ einfach erreichen wir den 3.027 m hohen Gipfel. Einsam ist es hier – die Wahrscheinlichkeit mehr Steinböcke als Menschen anzutreffen ist groß. Die Rundumsicht ist über jeden Zweifel erhaben. Bis weit ins Lechtal schauen wir zurück und entdecken auch die umliegenden Größen wie den Ortler (3.905 m). Hinunter geht´s ins weiterhin einsame Val Laver. Wir überqueren mit dem Fuorcla Champatsch (2.730 m) einen weiteren Pass, der uns jedoch deutlich weniger abverlangt als die ersten Höhenmeter am Morgen. Die Anstrengungen des Tages liegen nun hinter uns. Gemütlich schlendern wir bergab zu den Bergstationen der Scuoler Bergbahnen und gelangen mit diesen (oder mit einem Roller) ins malerische Scuol, mit seinen typischen Engadiner Häusern. Mit der Rhätischen Bahn gelangen wir nach Ardez, wo wir übernachten. 
7,5 h – 1.050 m rauf / 900 m runter – 14 km (ohne Gipfel sind es ca. 45 min und 200 hm weniger)

Tag 5 – Sur En – Uinaschlucht – Schlinig
Ein kurzer Tranfer bringt uns nach Sur En. Von nun an teilen wir uns den Weg vermutlich mit dem ein oder anderen Mountainbiker. Generell könnte dieser Tag etwas stärker frequentiert sein. Von Sur En laufen wir zunächst auf einem breiten Weg bis zur Alp Uina Dadaint kurz vor der Uina Schlucht. Diese wurde nicht wie immer wieder behauptet zwischen 1908 und 1910 zu Schmugglerzwecken gebaut. Kaum zu glauben, aber war – sie diente damals bereits touristischen Zwecken. Die Sektion Pforzheim errichtete auf Südtiroler Seite die Pforzheimer Hütte und wollte ebenso einen Zugang aus dem Unterengadin ermöglichen. Da das Val D`Uina teilweise zu gefährlich war, sprengte man Tunnels und offene Galerien in den Felsen. Diesen Übergang machen wir uns auch heute zu Nutze. Nach der Schlucht geht es über den Schlingpass (2.307 m) weiter zur Sesveanna Hütte. Nach einer Rast wandern wir bergab zur Schliniger Alm und schließlich nach Schlinig. Von dort geht´s mit einem kurzen Transfer nach Planeil. Hier genießen wir zwei Nächte hinteineinander im gleichen Gasthof.
7,5 h – 1.500 m rauf / 900 m runter – 17 km

Tag 6 – Matsch – Piz Lun – Planeil
Nach einem kurzen Transfer bis Matsch beginnt unser Aufstieg zum Piz Lun – ein relativ niedriger, aber lohnender Gipfel und ein Aussichtsberg par excellence – in drei Himmelsrichtungen steht ihm nichts im Weg. Ortler (der höchste Gipfel Südtirols mit 3.905 m) und Weisskugel (3.738 m) liegen sozusagen vor unseren Füßen. Aber auch der schöne Aufstieg und die liebliche Umgebung überzeugen. Und nicht zuletzt das Dorf Planeil. Hier wohnen nur wenige Menschen in absolut ruhiger und erholsamer Umgebung. Eine würdige Tour zum Ende der Wanderwoche, welche wir am Abend entspannt ausklingen lassen.
5,5 h – 750 m rauf / 700 m runter – 12 km

Tag 7 – Heimreise
Nach dem Frühstück geht´s zurück über den Reschen- und Fernpass nach Pfronten. Dort kommen wir ab ca. 13:00 Uhr an (je nach Verkehr).